RV VogtlandAktuelles

Kinder sollen wissen, wie diese Welt tickt

Umweltbildung – Foto: Berthold Löckelt
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Umweltbildung – Foto: Berthold Löckelt

Wir wollen alle in einer intakten Umwelt leben können. Das gelingt unserer Meinung nach nur, wenn wir gemeinsam noch mehr für die Gesunderhaltung dieser Welt tun und wenn auch unsere Kinder und Enkelkinder wissen, wie diese Welt tickt.

Das waren unsere Gedanken, die uns dazu bewogen haben, Umweltbildung in Kitas und Schulen im Vogtlandkreis anzubieten.

Erste Gelegenheiten hatten wir schon bei der Einweihung mehrerer von der Sparkasse Vogtland gestifteter Insektenhotels. Meist begleiteten uns bei den Veranstaltungen Kinder aus Kitas oder Grundschulen mit einem kleinen Programm. Danach kamen wir mit den Kindern ins Gespräch und erklärten ihnen anhand verschiedener Anschauungsmaterialien, wie sie beispielsweise für den Insektenschutz aktiv werden können.

Mit den im Vogtland schon weithin bekannten NABU-Mitmachaktionen „Stunde der Wintervögel“ und „Stunde der Gartenvögel“ begeisterten wir Schüler und Lehrer an zwei Schulen in Plauen. Wir waren überrascht vom Wissensdurst der Erst- und Zweitklässler und dem umfangreichen Wissensschatz einiger Kinder über die Vorgänge in der Natur.

Dass der NABU im Vogtland verstärkt wahrgenommen wird, zeigt sich u. a. bei häufigeren  Anfragen nach Angeboten für Kitas. Wir nutzen das gewachsene Interesse und zeigen, wofür der NABU steht. Deshalb freuen wir uns darauf, die Kinder im Vogtland für den Natur- und Umweltschutz zu begeistern, so es unsere Möglichkeiten zulassen.

Fünfjährige bauen Hotel Mit drei Projekten in der Kita „Burgsteingeister“ in Großzöbern haben wir fast alle Kinder dieser Einrichtung erreicht. Mit den vier- bis fünfjährigen haben wir ein Wildbienenhotel gebaut und aufgehängt. Die Kinder erfuhren bereits beim Bauen viel über das Leben der Wildbienen. Die ersten „Hotelzimmer“ sind bezogen. Im nächsten Frühjahr können sie dann als Vorschulkinder den Auszug und Neubezug in ihrem Hotel beobachten. Mit den Vorschulkindern haben wir uns nach ein wenig Theorie über die heimische Vogelwelt zum Beobachten in den Wald begeben.

Dreijährige werden Marienkäferexperten In der Kita „Zwergenschloss“ in Leubnitz waren die älteren Kinder bereits  „Marienkäferexperten“. Für unser Marienkäferprojekt für die Dreijährigen diente uns das  Kinderbuch „Der kleine Käfer Immerfrech“ von Eric Carle als Vorlage für eine abgewandelte Geschichte. Die Mädchen und Jungen lernten beim Vorlesen viel über die Entwicklung, das Leben und die Bedeutung der Marienkäfer, bastelten Marienkäfer und veranstalteten mit ihren Käfern ein Wettrennen. Zuvor eingefangene echte Marienkäfer wurden wieder in die Freiheit entlassen.

Viele leuchtende Kinderaugen lieferten uns den Beweis, dass das, was wir hier tun, richtig ist.  

Wo ist der Spitzwegerich? – Foto: Berthold Löckelt
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Wo ist der Spitzwegerich? – Foto: Berthold Löckelt

Piekssalbe für Kinder Um den Spitzwegerich ging es uns in der Kita „Marienkäfer“ in Großfriesen. Einige Mädchen und Jungen lernten, dass man in der heimischen Natur Pflanzen findet, aus denen man mit nur wenig Aufwand Salbe herstellen kann, die gegen Insektenstiche hilft. Wir sammelten   gemeinsam Spitzwegerich, bestimmten nebenbei auch andere Pflanzen und fanden heraus, welche Pflanzen giftig sind. Der Spitzwegerich wurde getrocknet, geschnitten und in ein Glas mit Olivenöl gelegt. Die Kinder bekamen die Aufgabe, das Glas zwei Wochen lang täglich zu schütteln und ein Etikett für ihr Salbenglas zu malen. Zwei Wochen später stellten wir mit den Kindern die „Piekssalbe“ her. Der Spitzwegerich wurde aus dem Öl gesiebt und gepresst, mit Bienenwachs zum Schmelzen gebracht und in kleine Gläser gefüllt. Die Kinder klebten ihr Etikett auf ihren Salbentiegel, malten einen kleinen „Beipackzettel“ aus und nahmen alles als Geschenk zum Muttertag mit nach Hause. Jeden Insektenstich können sie jetzt mit der selbst hergestellten Salbe lindern. Auf das Ergebnis sind die Kinder und natürlich auch wir sehr stolz.

Da unsere „Aktionen“ durch die Veröffentlichung in den Amtsblättern der Gemeinden und durch Mund-zu-Mund-Propaganda bekannt werden, haben wir schon die nächsten Anfragen erhalten.

Wir versprechen, dass wir nicht müde werden, viele Kinder im Vogtland mit unseren „Projekten“ zu begeistern. Wir hoffen, auch viele Eltern und Großeltern begeistern zu können und sie zur Mitarbeit im NABU Vogtland zu gewinnen, denn uns macht es sehr viel Spaß mit den Kindern zu arbeiten.

Berthold Löckelt


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